Im interdisziplinären Projekt «CHINA SERIES» des Schweizer Künstlers Julian Vogel (*1990) verbinden sich zeitgenössische Performance, Installation, Zirkus und Tanz zu einem vielschichtigen Ganzen. Die fortlaufende Werkserie versteht Julian Vogel als stetig wachsendes Forschungslabor. Als Ausgangslage dient ihm das Diabolo, welches er als Jongleur perfekt beherrscht. Doch beraubt der Künstler das Diabolo seiner ursprünglichen Form bzw. Materialität, indem er unzählige neue Diabolos formt, und zwar nicht etwa aus Kunststoff, sondern aus zerbrechlicher Keramik, gefundenem Geschirr etwa. Ins Zentrum rücken so die Dekonstruktion und Rekonstruktion des klassischen Jonglage-Objekts. Die mit dem Material verbundene Zerbrechlichkeit wird durch die flüchtige Darstellungsform der Performance noch verstärkt, welche Julian Vogel mehrheitlich als künstlerischen Ausdruck wählt.
Das Publikum indes wird zum wichtigen Bezugspunkt, ist sowohl BetrachterIn als auch ChoreographIn. Es fügt sich mit seiner Anwesenheit in die Vergänglichkeit von Objekt und Situation ein. «CHINA SERIES» besteht aus verschiedenen Teilen – Videos, Performances und Installationen –, die jeweils für sich selbst stehen, sich jedoch inhaltlich und formal vielseitig aufeinander beziehen. Für seine Präsenz über das ganze Festival cirqu’ hinweg und im Rahmen seiner Ausstellung im Forum Schlossplatz entwickelt Julian Vogel die Serie entscheidend weiter.
CHINA SERIES #2:
Porzellandiabolos, nicht in der Luft, sondern auf dem Boden unaufhörlich kreisend.
120 Minuten | Zutritt jederzeit
18.6: ab 22.00 | 19.6: ab 16.00
Forum Schlossplatz
Zum Verweilen oder nur kurz bleiben
Ausstellung CHINA SERIES
10.–20. Juni, Forum Schlossplatz
Kreation, Performance Julian Vogel Licht- und Bühnendesign Savino Caruso Artistische Unterstützung Roman Müller Grafik und Design Laurence Felber Produktion Ute Classen Kuration Ausstellung Lena Friedli