La Transumante

150 Holzlatten von je drei Metern Länge werden zu einer sich ständig verändernden Skulptur zusammengebaut. Gehalten werden sie nur vom Druck aufeinander, es gibt weder Nägel noch Schrauben, weder Bolzen noch Leim noch Seile.

Dirigent der Veränderung ist Johann Le Guillerm; eine Gruppe von zehn Akteurinnen und Akteuren hilft ihm, das hölzerne Balken-Kunstwerk aufzubauen, das sich bis zu vier Metern Höhe aufrichtet, bis zu 200 Quadratmetern Fläche einnimmt und überraschende Gleichgewichte zeigt – bestimmt durch das Gelände und durch das Verkreuzen der Latten. Die sich ständig transformierende Skulptur ist zugleich stabil und zerbrechlich, wird in einer über Stunden anhaltenden Bewegung auf und wieder abgebaut und zieht wie ein beinahe lebendiges Wesen durch den öffentlichen Raum.

«La Transumante» wurde für die «Nuit Blanche 2014» auf der Place du Panthéon in Paris geschaffen.

Konzeption, Kreation + Künstlerische Leitung Johann Le Guillerm Mitwirkende Anaëlle Husein Sharif Khalil, Julie Lesas, Paul-Emile Perreau, Franck Bonnot, Alexandre Lafitte, Lucien Yakoubsohn, Pauline Lamache, Loeiz Le Guillerm Produktion Cirque ici | Johann Le Guillerm Auftragsproduktion für Nuit Blanche Paris 2014 Unterstützung Ministère de la Culture (DGCA + DRAC Ile-de-France); Ministère de l’Europe et des Affaires Etrangères (Institut Français); Conseil régional d’Ile-de-France; Ville de Paris; l’Institut Français, Ville de Paris Forschungsaufenthalt Jardin d’Agronomie Tropicale, Mairie de Paris (Direction de la Culture et Direction des Espaces Verts et de l’Environnement)

Dauer
80 Min.
Preise
Frei zugänglich
Weitere Infos
Start beim Zschokke-Denkmal

Vorstellungen

  1. SA 10.06
    19.00
    80’
    Kasinopark
    Beendet
  2. SO 11.06
    00.00
    80’
    Kasinopark
    Beendet
  3. SO 11.06
    02.00
    80’
    Kasinopark
    Beendet
  4. SO 11.06
    04.00
    80’
    Kasinopark
    Beendet

Portrait Johann Le Guillerm

Der Franzose Johann Le Guillerm ist eine der herausragendsten und gleichzeitig atypischsten Persönlichkeiten des Zeitgenössischen Zirkus. Er arbeitet an den Grenzen des Genres und beweist, dass es zu kurz greift, Zirkus auf Geräte und Disziplinen zu beschränken. Le Guillerm geht einerseits mit der Strenge eines Wissenschaftlers vor und nutzt andererseits seine Fähigkeiten als poetischer Magier. Sein künstlerisches Universum umfasst Skulpturen, Installationen, Ausstellungen und Performances.

Das Festival zeigt eine vierteilige Werkschau: Das Zeltstück «Terces», in dem Le Guillerm die Funktionsweise des Zirkus auseinandernimmt, die Produktion «Encatation», bei der er mit dem 2-Sterne-Koch Alexandre Gauthier für ein Fest der Sinne sorgt, «La Transumante», eine mehrstündige Performance unter freiem Himmel, und «La Calasoif», eine mechanische Skulptur, die im Stadtmuseum zu sehen ist.

1994 erarbeitete Le Guillerm sein erstes Solostück unter dem Namen seiner Compagnie «Cirque ici»; seither entwickelt er seine eigene Art des Erforschens und Erfindens unaufhörlich weiter und reist mit seinen Werken um die halbe Welt. In Frankreich wurde er mit den höchsten Preisen ausgezeichnet: «Grand Prix National du Cirque» (1996), «Grand Prix des Arts du Cirque SACD» (2005) und «Grand Prix SACD» (2017).

In der Deutschschweiz war Johann Le Guillerm erst einmal zu sehen, und zwar 1993 am Theaterspektakel in Zürich, mit dem legendären «Cirque O». Dessen Produzent war übrigens Ueli Hirzel, den wir am cirqu’9 als Künstler geladen haben

La Transumante Philippe Cibille
© Philippe Cibille
La Transumante Philippe Laurencon
© Philippe Laurencon