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Kraft. Keine spektakulär raumgreifende Kraft, sondern stille und zähe Kraft. Bauch-, Halsund Kiefermuskeln. Die beiden Protagonisten sind miteinander verbunden durch ein Seil, dessen Enden an Mundstücken eingehängt sind. Es gilt also, die Zähne zusammenzubeissen: Die beiden, auf einem Laufsteg über dem Boden stehend, lehnen sich zurück, steif wie ein Brett, und halten sich gegenseitig im Gleichgewicht.

Nur genau kontrollierte Bewegungen sind möglich, konzentrierte, aufeinander abgestimmte. Und dann steigt der eine aus, hievt den anderen in die Höhe, plötzlich sind beide an der Decke. Und liefern, ganz kurz und unerwartet, einen äusserst spektakulären Beweis für ihre ungeheure Stärke.

Ein Stück, dessen Faszination sich daraus ergibt, dass man dem artistischen Brüderpaar Simon und Vincent Bruyninckx dabei zuschauen kann, wie sie eine ziemlich absurde Ausgangskonstellation so lange durchziehen, bis sie eins werden. Übrigens ist dieses «Mit-dem-Mund-an-einem-Seil-Hängen» eine uralte Zirkusdisziplin, die hier entstaubt wieder in die Manege zurückkehrt.