Ghost Writer and the Broken Hand Break

«Break the brake and roll the wheels (...) roll on», so rollt der Song dieses Abends an. Ist die Handbremse erst einmal gelöst, beginnt ein unaufhaltsames Drehen. 45 Minuten lang, ohne anzuhalten. Dieses Wahrnehmungsexperiment öffnet die Augen für den Moment, für die Bewegung. Eine Frau und zwei Männer wirbeln um die eigene Achse, rauchen Zigaretten und spielen hypnotischen Rock mit treibenden Beats. Der Gesang ist kryptisch, vielleicht geht es um die Anbetung des Unvorstellbaren. Der Sound und die kontrolliert unkontrollierten Bewegungen generieren einen Sog, der auch nach Ende der Vorstellung noch eine ganze Weile nachwirkt.

Die bekannte belgische Performance-Künstlerin Miet Warlop, die sich mit ihren beiden Mitstreitern auf der Bühne diesem Experiment hingibt, ist Hausregisseurin im NT Gent; der dortige Intendant heisst Milo Rau.