Eine schwarze Bühne und helles, kaltes Licht. Drei sechs Meter lange Nylonstränge sind an einem Ende an Motoren angeschlossen und am oberen Ende fest zusammengefügt. Sie stehen im Raum, einem – allerdings etwas eingesunkenen – Tetraeder ähnlich, der einfachsten stabilen geometrischen Form.
Die Motoren verdrehen die Stränge und weil diese sich nicht einzeln bewegen können, beginnt das ganze Gefüge zu arbeiten. Es bäumt sich auf und bricht zusammen, es versucht sich aus seinen kinetisch vertrackten Lagen zu befreien. Geräusche begleiten das Geschehen: Es rauscht, gluckst, raunt, grollt und klagt und redet metallisch, verfremdet, den Bewegungen folgend. So, als ob dieses Nichtwesen lebendig wäre. Am unheimlichsten ist es, wenn es still und ruhig daliegt.
«Cod.Act» stellt seine künstlerische Arbeit in den Dienst der Erforschung von Material und Technik. Präzise Roboter allerdings interessieren nicht. Entstehen sollen Apparate, die bis zu einem gewissen Grad unvorhersehbar reagieren und damit dem künstlerischen – oder dem ästhetischen – Zufall eine Chance geben.
Cod.Act wurde 2019 mit dem Schweizer Grand Prix Musik ausgezeichnet.
Konzept + Kreation André Décosterd, Michel Décosterd Ingenieur
Jacques Décosterd Produktion Cod:act Unterstützung Ville de la Chaux-de-Fonds; Etat de Neuchâtel; Migros Kulturprozent / Pourcent Culturel Migros; Loterie Romande; Fondation Nicati – De Luze. Lausanne